Eine interaktive Karte des Törn (zoom- und schiebbar mit klickbaren Details) findet man hier.
Nach meinem SKS-Ausbildungstörn im Oktober 2014 und dem Segeltörn in Süddalmatien letztes Jahr ist dies nun mein dritter Besuch bei Frank auf der „Loup de Mer“.
Endlich geht es los! Um 15:00 Uhr holt mich der Schwiegersohn meines Mitseglers Charly zuhause ab und bringt uns zum Kölner Flughafen. Der Flug verläuft von Köln mit Zwischenstopp im München nach Zadar. Der Anschlussflug in München hatte rund eine Stunde Verspätung (AirBerlin!), so dass wir nach einer kurzen Taxifahrt vom Flughafen zur Marina um 23:00 Uhr bei Frank auf der Loup de Mer eintrafen. Nach einem Begrüßungsbier haben wir uns dann recht bald in die Kojen verabschiedet. Ich belegte die Bugkabine an Backbord, wären Charly die Bugkabine an Steuerbord in Beschlag nahm. Frank residierte deweil in der Steuerbord-Achterkabine.
Das Wetter war wolkenlos, aber mit 18°C recht kühl.
Nach dem Wecken um 06:45 und dem Frühstück geht es erst Mal zum Einkaufen ins örtliche Kaufland. Den Rückweg legten wir dann voll bepackt im Taxi zurück, wir hatten uns die Visitenkarte des sehr freundlichen Taxifahrers vom Vorabend geben lassen und werden auch für den Rückweg zum Flughafen wieder auf diesen Fahrer zurückgreifen.
Um 12:00 Uhr heißt es dann „Leinen los“ und unter Segel geht es rund 23 sm Richtung Südosten zur Insel Murvenjak wo in einer Bucht um 17:00 Uhr der Anker fällt. Die Reste einer Bora machten sich den ganzen Tag über durch starke Böen bis 7 bft bemerkbar, so dass man stets aufmerksam steuern musste, wir hatten aber jede Menge Spaß dabei.
Nach Schwimmen und Schnorcheln zauberte Frank zum Abendessen Penne al Aioli und wir ließen den Tag bei ein paar Bier im Cockpit ausklingen.
Das Wetter war sonnig mit einzelnen Quellwolken bei 30°C Luft- und 24°C Wassertemperatur.
Am Vorabend hatten wir beim Ankern Rauchwolken eines Waldbrandes gesehen, die querab an unserem Liegeplatz vorbeizogen. Nach dem Wecken um 08:30 mussten wir nun feststellen, dass der Wind in der Nacht gedreht hatte und uns mit Brandgeruch und, was noch schlimmer war, Flugasche auf Deck und Niedergang, beglückte. Da war dann erst mal gründliches Saugen angesagt, damit man insbesondere auf dem Niedergang nicht ausrutscht.
Nach dem Frühstück und einem Bad im Meer ging dann der Anker auf und wir segelten zum Fluss Krka und dann unter Motor den engen Flusslauf hinauf zu einem Binnensee wo wir in einer Bucht nach insgesamt 26 sm den Anker warfen. Nun verbrachten wir den Rest des Nachmittags mit Baden. Gegen Abend machten wir in etwa 1 km Entfernung eine Rauchsäule aus, die sich rasch vergrößerte und als Waldbrand herausstellte, zum Glück waren wir im Luv, also auf der windzugewandten Seite und wurden somit von Rauch und insbesondere glühenden Ascheteilchen verschont. Später konnten wir auch den Feuerschein sehen und den Einsatz von zwei Löschflugzeugen beobachten, die auf „unserem“ Binnensee im Tiefflug ihr Löschwasser aufnahmen und dann oft direkt über die Loup hinwegflogen.
Zum Abendessen gab es Franks tolles Hähnchen in Satee-Sauce mit Reis.
Das Wetter war sonnig bei 32°C und Wind bis 5 bft.
Heute hatten wir viel vor, so dass es bereits um 06:30 aus den Kojen ging. Nach dem Frühstück wurde auch gleich der Anker gelichtet (der Waldbrand wurde auch während der Nacht vollständig gelöscht) und es ging weiter den Fluss Krka hinauf bis zum Ort Skradin. Hier setzte Frank uns an der Marina ab und Charly und ich erkundeten den Ort, der den Eingang zum Nationalpark Krka mit seinen zahlreichen Wasserfällen darstellt. Auf einen Besuch des Nationalparks verzichteten wir, ich wollte den Park drei Wochen später mit meiner Familie besuchen und Charly zog es vor, möglichst viel zu segeln. Nachdem wir noch ein paar frische Lebensmittel eingekauft hatten (der Obststand an der Marina erschien uns sehr teuer!) holte uns Frank wieder an der Marina ab und wir fuhren wieder den Fluss Krks hinab zur Adria. Als wir das Meer erreichten, wurde Charlies Mütze von einer Windböe über Bord befördert, ein „Rettungsmanöver“ wurde, auch auf Grund des regen Schiffsverkehrs als aussichtslos erachtet so dass Charly ab nun mit einer von Frank geliehenen Mütze und einer Sicherungsschnur um den Hals Vorlieb nehmen musste.
Weiter ging die Fahrt durch den Nationalpark der Kornaten mit seinen bizarr kahlen Inseln, die oft so aussahen, als hätte ein Riesenbaby Sandburgen gebaut. Da die Kosten für eine Übernachtung im Nationalpark sehr hoch sind, ankerten wir nach 60 zurückgelegten Seemeilen in einer Bucht außerhalb des Parks. Auf der Reise hatten wir auch Gelegenheit, Delfine zu beobachten.
Nach einem kurzen Bad gab es zum Abendessen Nudeln mit Lauchsauce und abends wie üblich Wein und Bier im Cockpit, bevor wir uns um 00:30 in die Kojen zurückzogen.
Das Wetter war sonnig bei 32°C und Wind bis 3 bft.
Um 09:00 Uhr standen wir auf, nach dem Frühstück holten wir den Anker hoch und es ging zunächst unter Motor durch den Nationalpark Telascica. Der Park schließt sich unmittelbar nordwestlich an den Nationalpark der Kornaten an, die Inseln dieses Parks sind aber im Gegensatz zu den Kornaten begrünt. Weiter ging es unter Segel und zeitweise wegen Fleute unter Motor zur Insel Veli Planatak, wo nach 32 sm der Anker fiel. Beim Schnorcheln entdeckte ich hier zwischen Seegras riesige Muscheln von bis zu 60 cm Länge, auch zahlreiche Fische gab es hier zu bewundern.
Zum Abendessen gab es Bratkartoffeln mit Speck und Gemüse, im Cockpit abends noch Wein und Bier bis wir gegen Mitternacht die Kojen aufsuchten.
Das Wetter war sonnig bei 32°C, der Wind war schwach bei 0 – 2 bft.
Um 09:00 Uhr verließen wir die Kojen um nach dem Frühstück erst mal eine ausgiebige Schnorcheltour zu unternehmen. Bei schwachem Wind ging es anschließend unter Segeln bis in eine Buchte vor Olib, dem nördlichsten Punkt unserer diesjährigen Reise. Nach 26 sm fuhren wir das Ankermanöver unter Segel, das stellte aber für uns kein Problem dar. Nun ging ich erst mal schnorcheln, dabei konnte ich ein tolles Foto von einem Stachelrochen machen. Den Rest des Tages verbrachten wir mit Lesen und Faulenzen an Deck und einem gelegentlichen Bad im 24°C warmen Wasser. Zum Abendessen gab es dann das von uns mitgebrachte Kasseler und Sauerkraut mit Kartoffeln (das ist jetzt schon Tradition!), abends saßen wir dann noch bis 23:30 bei Bier im Cockpit zusammen.
Das Wetter war zunächst sonnig, später zogen dann Wolken auf bei 33°C und 1 – 2 bft Wind.
Nach dem Aufstehen um 09:00 Uhr gab es zum Frühstück Rührei. Frisch gestärkt verbrachten wir nun zunächst etwas Zeit mit Baden, Schnorcheln und Lesen, bevor wir den Anker lichteten und bei schwachem Wind teils unter Segeln, teil mit Motorhilfe 17 sm bis in eine Bucht vor der Insel Molat zurücklegten. Dort hatten wir wieder Gelegenheit zum Baden, bevor es zum Abendessen Penne mit Thunfisch-Dill-Sauce gab. Danach saßen wir bis 23:00 Uhr bei Bier auf Deck, nachts zog ein leichtes Gewitter durch.
Das Wetter war sonnig, später zogen teilweise Wolken auf und es war schwül bei 34°C und 0 – 2 bft Wind.
Heute standen wir um 08:00 Uhr auf, nach dem Frühstück fuhren wir 19 sm unter Motor und zeitweise unter Segeln nach Zadar. Somit hatten wir den Ausgangspunkt unserer Reise wieder erreicht. Nach dem Festmachen in der Marina hieß erst er einmal „Klar Schiff“ machen. Die Loup de Mer wurde von Außen gründlich von Salz, Staub und Ascheresten befreit, bevor sich Charly und ich auf den Weg in die Altstadt von Zadar machten. Dabei machten wir auch einen Abstecher zum Kaufland, um mit Pager Käse und Schinken Mitbringsel für zuhause einzukaufen. Zadar bietet kein geschlossenes Stadtbild, neben historischen und ansprechend restaurierten Gebäuden findet man in in der Altstadt auch ausgesprochen hässliche und heruntergekommene Bauten aus der sozialistischen Vergangenheit der Stadt. Beim Fotografieren muss man also recht genau auf die Perspektive und den Bildausschnitt achten um ansprechende Fotos zu erhalten. Sehenswert ist vor allem das Landtor an der Stadtbefestigung, die Uferpromenade, wo man mitten in dr Stadt auch herrlich Baden kann, die Wasserorgel und die Altstadtgassen.
Um 19:00 Uhr trafen wir uns dann mit Frank wie verabredet in einem Restaurant, anschließend lud Frank uns auf Eis ein bevor wir, nun bei Dunkelheit, die Wasserorgel und die Lichtinstallation bewunderten. Nach der Abenddämmerung herrscht hier reger Betrieb.
Danach zog es uns zu Cocktails und Bier in die Garden Lounge, ein chilliges Lokal oberhalb der Stadtmauer mit Blick auf die Marina. Im Ruderboot-Taxi ging es dann über die Hafeneinfahrt und zurück zum Boot wo auch noch die letzten Biere vernichtet werden mussten, bevor wir um 01:30 in die Kojen fielen.
Das Wetter war sonnig und schwül bei 32°C und 0-2 bft.
Heute heisst es Abschied nehmen. Nach dem Aufstehen um 09:00 Uhr und dem Frühstück ging es jedoch zunächst ans Packen und Kabinen reinigen und auch ein paar letzte Fotos mussten noch gemacht werden. Um 13:45 wurden wir wie vereinbart von „unserem“ Taxifahrer am Boot abgeholt, wir hatten die Fahrt bereits im Vorfeld vereinbart und einen günstigen Preis ausgehandelt.
Der Rückflug mit Zwischenstopp in München war ereignislos, abgesehen von der Tatsache, dass in Köln mein Gepäck nicht angekommen ist. Eine Rückfrage ergab dann, dass die Tasche noch in München steht und per Kurier nachgeliefert wird. Das war soweit kein Problem, nur um Käse und Schinken machte ich mir etwas (unbegründete) Sorgen. Die Tasche wurde dann auch tatsächlich am Folgetag nach Hause geliefert und auch die Lebensmittel waren in Ordnung.
Carola holte uns vom Flughafen ab und um 20:30 war ich wieder daheim.
Das Wetter war sonnig und schwül bei 33°C.
Einen Schlafsack hatte ich nicht dabei, Frank hat ausreichend Decken an Bord. Mein mitgebrachtes Ölzeug musste ich nicht tragen, es war aber bestimmt nicht verkehrt, für den Fall der Fälle welches dabeizuhaben. Wichtig waren hingegen Badesachen, Sonnencreme (250 ml LSF 30), Sonnenhut, Labello, und die üblichen Medikamente.
Ich habe die komplette Reiseroute mit meinem Garmin eTrex mitgeloggt und auch meine Fotos sind mit den GPS-Aufnahmeorten versehen.
Frank verbrachte die meiste Zeit unter Deck, war bei Fragen oder Unklarheiten aber stets zur Stelle. Die Entscheidungen bezüglich Segelstellung, Kurskorrekturen und Ähnliches wurden von Charly und mir weitgehend selbständig gefällt.
Frank Wolf (52) (Skipper)
Charly
Harald Theuner (45) (Autor dieses Berichts)
Rotwein 3 l Kanister
Bier ca. 48 große Dosen
Umgerechnet 1.560,00 EUR für Kojencharter, Nebenkosten, Flüge, Lebensmittel, Hafengebühren und Souvenirs. Der Umrechnungskurs lag bei 1 EUR = 7,20 KN
Ich habe zusammen mit den übrigen Mitseglern eine tolle Segelwoche in der mittleren Adria verbracht. Dies nicht zuletzt durch die reichhaltigen Erfahrungen des Skippers Frank bezüglich Bootsführung und Ankerbuchten. Das Wetter war toll und der Törn war für mich ausgesprochen entspannend. Insgesamt legten wir auf dem Törn 202 sm zurück.