Reisebericht Segeltörn Kroatien 19. - 26.06.2016

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Eine interaktive Karte des Törn (zoom- und schiebbar mit klickbaren Details) findet man hier.

Vorwort

Nach meinem SKS-Ausbildungstörn im Oktober 2014 ist dies nun mein zweiter Besuch bei Frank auf der „Loup de Mer“.

19.06.2016

Dubrovnik

Ich hatte mich im Vorfeld der Reise mit Frank, dem Skipper, in Verbindung gesetzt und die Flugzeiten mit ihm abgestimmt.

Da mein Flug von Köln nach Dubrovnik um 06:00 abheben sollte, klingelte bereits um 02:30 morgens der Wecker. Nach dem Frühstück wurde ich pünktlich um 03:30 vom Taxi abgeholt und zum Siegburger Bahnhof gebracht, wo ich um 04:07 die S-Bahn zum Flughafen bestieg. Um 04:30 war ich dann am Check-In-Schalter und der Flieger hob pünktlich ab, so dass ich um 08:00 Uhr in Dubrovnik das Flugzeug verlassen konnte. Der Flug war zeitweise unruhig, da wir in Mittelkroatien eine Gewitterfront überqueren mussten. Am Flughafen wechselte ich dann schon mal 50 EUR in Kuna, um die ersten Ausgaben tätigen zu können. Der Wechselkurs beträgt rund 7,50 Kuna (KN) für 1 EUR. Mit dem Taxi ging es dann für 100 KN (rund 13 EUR) zum vereinbarten Treffpunkt am Busbahnhof in Cavtat, wo Frank mich schon erwartete und herzlich begrüßte. Frank hatte in der Bucht vor dem Hafen geankert und war mit dem Beiboot gekommen. Ich zog mich am Hafen um, übergab das Gepäck an Frank und machte mich direkt mit dem Linienbus (Nr. 10) auf den Weg nach Dubrovnik. Es ist sinnvoll, möglichst früh die Stadtmauer zu besichtigen, bevor die Touristenströme allzu groß werden. Anschließend besichtigte ich den Rest der Altstadt mit der St.-Blasius-Kirche und der Kathedrale. Zu Mittag genehmigte ich mir in einem der zahlreichen Restaurants der Altstadt Dalmatinischen Schinken mit Brot und Weißwein, zum Abendessen hausgemachte Pasta mit Lammragout. Mit dem Linienbus ging es zurück zum Busbahnhof in Cavtat, wo mich Frank mit dem Beiboot abholte und ich von meinem Mitsegler Peter (57) begrüßt wurde. Nach einem gemeinsamen Bier ging es um 21:30 in die Koje. Ich hatte die Steuerbord-Bugkabine mit eigenem WC für mich alleine, Frank bewohnte die Backbord-Bugkabine und Peter schlief in der Backbord-Heckkabine und hatte das Heck-WC zur alleinigen Verwendung.

Das Wetter war bewölkt, kurzzeitig gab es während meines Besuchs in Dubrovnik Gewitter mit leichten Regenfällen bei 26°C.

20.06.2016

Leuchtturm Segeln

Um 07:00 stellte Frank im Salon die Musik an, was für uns das Zeichen war, die Koje zu verlassen und uns eine halbe Stunde später zum Frühstück einzufinden, was Frank in der Zwischenzeit schon vorbereitet hatte. Auch auf diesem Törn gab es die Vereinbarung, dass Frank die Mahlzeiten zubereitet (sofern wir nicht ein Restaurant aufsuchten) und die übrige Crew für den Abwasch zuständig ist. Um 09:00 Uhr wurde dann der Anker gelichtet (auf diesem Törn nicht, wie bei der SKS-Ausbildung, per Hand, sondern mit der elektrischen Ankerwinde) und ab ging die Fahrt zur Insel Mljet, wo wir um 17:00 Uhr nach 40 sm an einer Mooringboje eines Restaurants festmachten. Die Fahrt verlief ohne Probleme und ich blieb, wie auch auf dem Rest des Törns, von Seekrankheit verschont. Dies liegt vermutlich auch an der Einnahme von täglich 3 Cetirizin-Tabletten zur Prophylaxe sowie dem Kauen von normalen Kaugummis. Nach Schwimmen und Schnorcheln im 24 °C warmen Wasser der Bucht (hierbei habe ich auch eine in der Vorwoche von Frank verlorene Festmacherleine gesucht und geborgen) wurden wir wie vereinbart um 19:00 Uhr per Boot vom Restaurant Maestral abgeholt. Zum Abendessen gab es dann Käsegnocci; Rinderfilet mit Grillgemüse und Sellerieschaum sowie Vulkan-Kuchen mit Vanilleeis und Beerencreme (130 EUR für 3 Personen) und Rotwein. Um 32:15 ließen wir uns wieder aufs Schiff zurückbringen und begaben uns in die Kojen.

Der Himmel war zunächst wolkenlos, später zogen Schleierwolken auf bei 26°C und einem Wind von 2 – 4 Bft.

21.06.2016

Nach dem Wecken um 07:00 Uhr gab es Frühstuck. Um 08:30 legten wir von der Boje ab und los ging die Fahrt nach Badija bei Korcula, wo wir um 15:45 nach 35 sm den Anker warfen. Der Wind zeigte sich ziemlich launisch; zunächst ging es unter Segel los, wobei der Wind mit 2 – 4 Bft blies, es gab aber auch Böen mit bis zu 30 Knoten, was Windstärke 7 entspricht. Vermutlich waren das die Ausläufer einer Bora, da sich auch die Windrichtung auf NO änderte. Zum Schluss schlief der Wind dann aber ganz ein, so dass wir das letzte Stück unter Motor zurücklegen mussten. Als wir vor Anker lagen, nahm der Wind jedoch wieder zu und war auch recht kühl, so dass wir an diesem Tag auf ein Bad in der Adria verzichteten. Zum Abendessen servierte uns Frank eine Gemüsepfanne mit Reis, später ließen wir bei Weißwein den Tag ausklingen und begaben uns um 22:15 in die Kojen.

Der Himmel war an diesem Tag bewölkt mit einzelnen Lücken bei 24°C, der Wind war wechselhaft mit 1 – 4 Bft, in Böen bis 7 Bft.

22.06.2016

Korcula, Marco-Polo-Geburtshaus

Nach dem Aufstehen um 07:00 Uhr und dem Frühstück mussten wir dringend unsere Vorräte ergänzen, vor allem war uns das Bier ausgegangen :-). Dafür brachte uns Frank mit der Loup de Mer zum Hafen der nahegelegenen Stadt Korcula. Da dort schon beim einfachen Festmachen horrende Hafengebühren fällig werden hat uns Frank quasi mit fliegender Übergabe auf der Hafenmauer abgesetzt. Wir hatten nun Zeit, uns in Ruhe die Stadt anzusehen in der nach Meinung der Einheimischen Marco Polo geboren wurde. Der mittelalterliche Stadtkern ist komplett von einer alten Stadtmauer umgeben, die alten Häuser sind durch schmale Gassen getrennt. Zum Schluss erledigten wir unsere Einkäufe im lokalen Konzum und auf dem Gemüsemarkt. Nach einem kurzen Anruf bei Frank, der sich in der Zwischenzeit mit der Loup in unsere Ankerbucht verzogen hatte, wurden wir wieder „fliegend“, das heißt ohne festzumachen an der Hafenmauer abgeholt, indem Frank rückwärts an die Mauer fuhr und wir mit den Einkäufen übersteigen konnten. Dazu bedurfte es zwei Anläufe, da wir doch eine Menge Lebensmittel (und 2 Paletten Bier) zu verladen hatten.

Nun ging die Fahrt unter Motor weiter in die Bucht Kneze auf Korcula, wo wir nach insgesamt 12 sm um 12:00 Uhr den Anker warfen. Hier hatten wir nun ausgiebig Zeit zum Schwimmen, Schnorcheln im 22°C warmen Wasser und zum Faulenzen. Zum Abendessen präsentierte uns Frank eine Kartoffelpfanne mit Paprika, Zwiebeln und Speck. Abends gönnten wir uns noch ein paar der neu erworbenen Biere, bevor es uns um 22:15 in die Kojen zog.

Das Wetter belohnte uns mit wolkenlosem Himmel bei 27°C, der Wind blies mit 2 – 4 Bft, in Böen 5 Bft.

23.06.2016

Auch an diesem Tag standen wir um 07:00 Uhr auf, um 08:00 Uhr lichteten wir nach dem Frühstück den Anker und fuhren zunächst unter Motor, später unter Segel die 40 sm zur Insel Vis, wo wir um 16:45 in der Bucht einer kleinen vorgelagerten Insel den Anker fallen ließen. Leider konnte man auf dieser Etappe unterwegs zahlreichen Müll, insbesondere Plastiktüten, Becher, Eimer, aber auch Leuchtstoffröhren im Wasser sehen. Offensichtlich wurde dieses Seegebiet von Ausflugsschiffen (und vielleicht auch Einheimischen) intensiv zur Müllentsorgung genutzt. Das Wasser in der Ankerbucht war mit 24°C schon deutlich wärmer als am Vortag, was wir natürlich direkt zum Schwimmen und Schnorcheln nutzten.

Zum Abendessen kochte uns Frank Penne mit Thunfisch-Sahne-Dill-Sauce, abends gab es Bier und Schokolade. Um 22:00 legten wir uns ins Bett.

Zunächst zeigten sich am Himmel Schleierwolken, die sich im Tagesverlauf auflösten, es war aber um Horizont diesig bei 30°C und einem Wind von 1 – 4 Bft.

24.06.2016

Segeln Die Loup de Mer Ankerbier Sonnenuntergang Trogir Trogir

Nach dem Aufstehen zur gewohnten Zeit um 07:00 Uhr ließen wir es zunächst gemütlich angehen und verbrachten die Zeit mit Schwimmen und Lesen. Um 11:15 ging dann der Anker hoch und mit dem nun einsetzenden Wind segelten wir, Zeitweise platt vor dem Wind im Schmetterling nach Solta, wo wir um 18:15 nach 28 sm ankamen.

Zum Abendessen bereitete Frank das von mir aus Deutschland mitgebrachte Kasseler mit Sauerkraut und Kartoffeln zu, den Abend ließen wir dann mit je 3 l Bier ausklingen und vielen um 23:45 in die Kojen

Das Wetter war sonnig bei 32°C und einem Wind von 1 – 3 Bft.

25.06.2016

Auch an diesem Tag standen wir um 07:00 auf. Noch vor dem Frühstück schwamm ich ein paar Runden um das Boot, um 08:15 lichteten wir den Anker und fuhren unter Motor zunächst in eine schöne Badebucht zum Schwimmen. Nach 1 ½ Stunden ging es dann unter Motor weiter zur Trogir Marina, wo wir erstmalig (und letztmalig) im Hafen unter Mooringleinen um 12:00 Uhr nach 13 sm festmachten. Nun hieß es erst mal „klar Schiff“ machen, also Deck schrubben und abspülen sowie die Deckbeschläge abwischen. Anschließend gingen Peter und ich in die Stadt um Wasser und Brot zu kaufen. Anschließend begaben wir uns auf Besichtigungstour in die Altstadt, während Frank kleinere Reparaturen am Schiff ausführte und die Wassertanks füllte. In der Altstadt erwarb ich auch Schinken, Käse und Bier als Souvenirs für die Familie daheim. Danach ging es zurück aufs Schiff, die Sachen packen und die Kabine reinigen, bevor wir uns zum Abendessen ins Restaurant „Piccolo Ponte“ in der Altstadt begaben. Hier gab es gemischte Fleischplatte für alle und Bier. Um 22:15 gingen wir zurück aufs Schiff und in die Kojen.

Der Himmel zeigte sich wolkenlos und am Horizont leicht diesig bei 32°c und praktisch Windstille.

26.06.2016

Am Abreisetag musste ich bereits um 05:00 Uhr aufstehen. Nach dem Frühstück und dem Verpacken der letzten Sachen hieß es Abschied nehmen von Frank, dem Skipper, Peter, dem Mitsegler und der „Loup de Mer“, dem Boot. Pünktlich um 06:15 holte mich wie bestellt das Taxi an der Rezeption der Marina ab und brachte mich für 150 KN zum nahen Flughafen. Mit etwas Verspätung hob mein Flieger um 09:10 Uhr ab und brachte mich um 11:00 Uhr nach einem ruhigen Flug nach Köln/Bonn. Dort wurde ich von meiner Frau und den Kindern am Flughafen abgeholt und freudig begrüßt.

Allgemeines

Einen Schlafsack hatte ich dieses Mal nicht dabei, Frank hat ausreichend Decken an Bord. Mein mitgebrachtes Ölzeug musste ich nicht tragen, es war aber bestimmt nicht verkehrt, für den Fall der Fälle welches dabeizuhaben. Wichtig waren hingegen Badesachen, Sonnencreme, Sonnenhut, Labello, und die üblichen Medikamente.

Ich habe die komplette Reiseroute mit meinem Garmin eTrex mitgeloggt und auch meine Fotos sind mit den GPS-Aufnahmeorten versehen. Das mitgebrachte Ladegerät für Akkus hingegen konnte ich mangels Landstrom nicht nutzen, ich hatte aber genügend Ersatzakkus für den Garmin eTrex dabei.

Frank verbrachte die meiste Zeit mit Wartungs- und Reparaturarbeiten unter Deck, nur bei Kursänderungen, Änderungen der Segelstellung sowie Fragen unsererseits kam er während der Fahrt an Deck. Die Loup hatte in der Vorwoche eine kleine Havarie, bei der sich unter anderem die Leine einer Ankerboje um die Schraubenwelle wickelte. Seitdem nahm das Schiff leicht Wasser auf (vermutlich über die Wellendichtung), was von Frank jeden Tag aus der Bilge geschöpft wurde, für die Bilgenpumpe war es zu wenig.

Teilnehmer

Gruppenbild

Frank Wolf (51) (Skipper)

Peter (57)

Harald Theuner (44) (Autor dieses Berichts)

Bier und Wein

Rot- und Weißwein 2 l aus Flaschen

Rotwein 2 l im Restaurant

Bier ca. 60 große Dosen

Gesamtausgaben

Umgerechnet 1.189,02 EUR für Kojencharter, Nebenkosten, Flüge, Lebensmittel, Besichtigungen und Souvenirs. Der Umrechnungskurs lag bei 1 EUR = 7,50 KN

Schlussworte

Ich habe zusammen mit den übrigen Mitseglern eine tolle Segelwoche in der südlichen Adria verbracht. Dies nicht zuletzt durch die reichhaltigen Erfahrungen des Skippers Frank bezüglich Bootsführung und Ankerbuchten. Das Wetter war toll und der Törn war für mich ausgesprochen entspannend, so dass ich wieder neue Kraft für den Alltag sammeln konnte. Insgesamt legten wir auf dem Törn 166 sm zurück.

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